Evi zu Besuch in Rossosch
22. Januar 2023
Unser Team-Mitglied Evi war im Herbst 2022 in Rossosch und hat die Tiere auf dem Hundehof besucht. Evi erzählt von den bewegenden Eindrücken, die sie dort erhalten hat:
Ich hatte mir diesen Tag, an dem ich endlich unseren Hundehof wiedersehe, so sehr herbeigesehnt. Ganze vier Jahre konnte ich die Fellnasen in Rossosch nicht besuchen. Als ich auf das Gelände kam, wurde ich mit wedelnden Ruten und Gebell begrüßt. Freudentränen überkamen mich.
Leider ist der Herbst keine schöne Zeit für unsere Schützlinge, denn Regenzeit und Kälte brechen ein. Die Tiere stehen oft in großen Pfützen und Schlamm, kein schöner Anblick. Viele der Hundehütten haben eigentlich bereits ausgedient, aber hier fehlt es an finanziellen Mitteln, um neue Hütten zu beschaffen. Aus diesem Grund werden alte immer wieder notdürftig repariert.
Außerdem gibt es nicht genügend Zwinger und viele Hunde müssen an der Kette leben. Was für uns Europäer ein Dorn im Auge ist, ist für Provinzstädte vollkommen normal – leider. Aber im großen und ganzen geht es den Tieren gut. Natürlich kann die Situation verbessert werden und wir arbeiten bereits daran. Mittlerweile gibt es auf dem Hundehof eine Heizung und Warmwasser, es wurde ein Lager aufgebaut, Aufbewahrungsboxen für Futtermittel und eine Stromleitung, welche allerdings weiter ausgebaut werden muss. Der Hundehof ist zwar kein Schmuckstück, dennoch ein guter Zufluchtsort für verlassene, ausgesetzte, verletzte oder herrenlose Tiere.
Als ich ging, musste ich meine Tränen und den Kloß im Hals unterdrücken. Am liebsten hätte ich einige Hunde direkt mitgenommen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, denn ich verstand, dass das nicht möglich ist und ich nicht einmal weiß, wann ich das nächste Mal wiederkommen kann. Oder ob es überhaupt ein nächstes Mal gibt…