Kasachstan

Im November 2023 wurden wir zufällig über Instagram auf ein Tierheim in Aksu-Pawlodar, Kasachstan, aufmerksam. Die dortigen Zustände und Lebensbedingungen erschütterten uns zutiefst, sodass wir zunächst fassungslos waren. Besonders berührte uns eine Hündin, die an einer kurzen Kette angebunden war und kaum zur Ruhe kam. Sie weinte fast die ganze Zeit. Umgehend nahmen wir Kontakt zu Elena auf, der Frau, die das Tierheim aufgebaut hat. Wir fragten sie, ob sie Hilfe benötige und ob sie bereit wäre, die Hündin in unsere Obhut zu geben. Sie stimmte sofort zu und war glücklich über unser Angebot.

Die Lebensbedingungen im Tierheim:

Die Hunde in diesem Tierheim leben an kurzen Ketten und haben lediglich eine Hütte als Unterkunft. Einmal täglich bekommen sie Futter. Im Winter kocht Elena warme Mahlzeiten, wie Buchweizen oder Reis mit Fleisch, um die Hunde in der eisigen Kälte, bei Temperaturen von bis zu -30 Grad, zu stärken. Im Sommer erhalten sie Trockenfutter, da das Kochen aufgrund der Hitze erschwert wird. Aktuell leben dort etwa 100 Hunde.

Über Elena:

Elena liebt Hunde schon immer, doch in Kasachstan gibt es leider viele Straßenhunde. Dort ist es legal, Straßenhunde zu erschießen, um die Städte „sauber“ zu halten. Diese Aktionen werden vorab angekündigt, damit sich die Bewohner nicht erschrecken, wenn sie Schüsse hören – eine grausame Realität in Kasachstan.

Elenas Engagement begann damit, Hunde bei sich aufzunehmen – sie konnte nicht mehr wegsehen. Schließlich bot die Stadt ihr ein Grundstück für vier Jahre an. Nach Ablauf dieser Zeit kann Elena das Grundstück kaufen oder die Nutzung verlängern. Um sich ganz den Hunden zu widmen, kündigte sie ihren Job. Seitdem ist sie jeden Tag im Tierheim, wo sie die Hunde füttert und versorgt – fast ausschließlich allein. Zwar gibt es Helfer, jedoch nicht täglich.

Da Zwinger für Elena unerschwinglich sind, bleibt ihr oft keine andere Wahl, als die Hunde an Ketten zu halten. Diese Praxis ist in Kasachstan leider weit verbreitet: Auf dem Land dienen Hunde oft als „Alarmanlage“, um Besucher zu melden.

Unser Einsatz:

Im Juni 2024 reiste die erste Vorsitzende unseres Vereins nach Kasachstan, um Elena und die Hunde persönlich kennenzulernen. Mittlerweile konnten wir über 26 Hunde aus Kasachstan nach Moskau bringen. Viele von ihnen haben bereits ein liebevolles Zuhause gefunden, acht von ihnen warten noch auf ihre Familien.

Wir hoffen sehr, dass wir gemeinsam noch viel mehr für diese armen Seelen bewirken können. Denn sie haben niemanden außer uns – wir sind ihre einzige Chance.